Das Wichtigste in Kürze:
- Alt-Texte sind das wichtigste SEO-Element für Bilder und sollten den Inhalt präzise beschreiben
- Moderne Formate wie WebP reduzieren Dateigrößen um 25-35% bei gleicher Qualität
- Beschreibende Dateinamen helfen Google, den Bildinhalt zu verstehen
Die Google Bildersuche generiert Milliarden von Suchanfragen täglich. Trotzdem vernachlässigen viele Websites ihre Bilder-SEO komplett. Dabei ist die Optimierung weder kompliziert noch zeitaufwendig – wenn Sie wissen, worauf es ankommt.
Gut optimierte Bilder bringen Traffic aus der Bildersuche, verbessern die Nutzererfahrung und können sogar in den regulären Suchergebnissen als Rich Results erscheinen. Gleichzeitig sind sie entscheidend für die Ladegeschwindigkeit Ihrer Website.
Alt-Texte: Das Herzstück der Bilder-SEO
Der Alt-Text (alternatives Text) beschreibt den Bildinhalt. Er erscheint, wenn das Bild nicht geladen werden kann, und wird von Screenreadern vorgelesen. Für Google ist er das wichtigste Signal, um Bildinhalt zu verstehen.
Ein guter Alt-Text ist präzise und beschreibend. Statt "Bild" oder "Foto" beschreiben Sie, was tatsächlich zu sehen ist. Dabei sollten Sie natürlich bleiben und Keywords nicht erzwingen.
Beispiele für Alt-Texte
| Schlecht | Gut |
|---|---|
| bild1.jpg | Golden Retriever spielt im Park mit rotem Ball |
| Foto | Barista bereitet Cappuccino mit Latte Art zu |
| Banner | Moderne Büroeinrichtung mit Holzschreibtisch und Pflanzen |
| IMG_4523 | Sonnenuntergang über der Hamburger Elbphilharmonie |
Für dekorative Bilder ohne inhaltliche Bedeutung – etwa Trennlinien oder Hintergrundmuster – können Sie den Alt-Text leer lassen (alt=""). So wissen Screenreader, dass sie das Bild ignorieren können.
Dateinamen optimieren
Bevor Sie ein Bild hochladen, benennen Sie die Datei sinnvoll. Google liest Dateinamen und nutzt sie als zusätzliches Signal.
Verwenden Sie beschreibende Wörter statt Zahlenkombinationen. Trennen Sie Wörter mit Bindestrichen, nicht mit Unterstrichen. Halten Sie Namen kurz, aber aussagekräftig.
Vorher: DSC_4892.jpg Nachher: handgemachte-ledertasche-braun.jpg
Bei mehrsprachigen Websites können Sie Dateinamen in der jeweiligen Sprache verwenden. Das stärkt die lokale Relevanz.
Das richtige Bildformat wählen
Verschiedene Formate eignen sich für verschiedene Anwendungsfälle. Die richtige Wahl spart Speicherplatz ohne Qualitätsverlust.
| Format | Ideal für | Vorteile |
|---|---|---|
| WebP | Allgemein | Kleinste Dateigröße, gute Qualität |
| AVIF | Moderne Browser | Noch kleiner als WebP |
| JPEG | Fotos | Breite Unterstützung |
| PNG | Transparenz, Screenshots | Verlustfreie Kompression |
| SVG | Logos, Icons | Skalierbar ohne Qualitätsverlust |
WebP sollte 2025 Ihr Standardformat sein. Es wird von allen modernen Browsern unterstützt und bietet die beste Balance aus Qualität und Dateigröße. Für maximale Kompatibilität können Sie JPEG als Fallback anbieten.
Bildgröße und Kompression
Große Bilddateien sind der häufigste Grund für langsame Websites. Ein unkomprimiertes Foto von der Kamera kann leicht 5 MB groß sein – viel zu viel für das Web.
Die optimale Vorgehensweise:
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Richtige Dimensionen: Laden Sie Bilder nicht größer hoch als nötig. Ein Bild, das 800 Pixel breit angezeigt wird, braucht keine 4000 Pixel Breite.
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Kompression anwenden: Tools wie TinyPNG, Squoosh oder ImageOptim reduzieren die Dateigröße ohne sichtbaren Qualitätsverlust.
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Responsive Bilder nutzen: Mit srcset können Sie verschiedene Größen für verschiedene Bildschirme anbieten.
Als Faustregel: Die meisten Bilder im Web sollten unter 200 KB bleiben. Hero-Images oder große Banner können etwas größer sein, aber selten mehr als 500 KB.
Lazy Loading implementieren
Lazy Loading bedeutet, dass Bilder erst geladen werden, wenn sie in den sichtbaren Bereich scrollen. Das beschleunigt den initialen Seitenaufbau erheblich.
Modernes HTML unterstützt Lazy Loading nativ mit dem loading-Attribut:
<img src="bild.webp" alt="Beschreibung" loading="lazy">
Bilder im sofort sichtbaren Bereich (above the fold) sollten nicht lazy geladen werden. Das würde den Largest Contentful Paint (LCP) verschlechtern.
Strukturierte Daten für Bilder
Mit strukturierten Daten können Sie Google zusätzliche Informationen über Ihre Bilder mitteilen. Besonders relevant sind:
- Produkt-Markup: Zeigt Preis und Verfügbarkeit in der Bildersuche
- Rezept-Markup: Ermöglicht die Anzeige in Rezept-Karussells
- How-to-Markup: Kennzeichnet Schrittbilder in Anleitungen
Diese Markups können zu Rich Results führen, die mehr Aufmerksamkeit in den Suchergebnissen bekommen.
Content Delivery Network nutzen
Ein CDN verteilt Ihre Bilder auf Server weltweit. Besucher laden Bilder vom nächstgelegenen Server, was die Ladezeit verkürzt.
Für internationale Websites ist ein CDN fast Pflicht. Aber auch bei deutschem Publikum kann es helfen, Lastspitzen abzufangen und die Performance zu verbessern.
Viele Hosting-Anbieter und Website-Builder integrieren CDN-Funktionen bereits. Cloudflare, Bunny CDN oder imgix sind beliebte Optionen.
Bildersitemap erstellen
Eine Bildersitemap hilft Google, alle Bilder Ihrer Website zu finden und zu indexieren. Besonders wichtig ist sie, wenn Bilder per JavaScript geladen werden.
In einer Bildersitemap listen Sie die URL jedes Bildes zusammen mit optionalen Metadaten wie Titel und Beschreibung. Die meisten CMS können Bildersitemaps automatisch generieren.
Prüfen Sie die Optimierung Ihrer Bilder mit unserem Speed Analyzer und sehen Sie, wo Verbesserungspotential besteht.
Häufig gestellte Fragen
Wie lang sollte ein Alt-Text sein?
Alt-Texte sollten präzise sein, typischerweise zwischen 5 und 15 Wörtern. Beschreiben Sie den Bildinhalt vollständig, aber ohne unnötige Füllwörter. Sehr lange Alt-Texte werden von manchen Screenreadern abgeschnitten.
Soll ich Keywords in Alt-Texte packen?
Keywords können Teil eines Alt-Textes sein, wenn sie natürlich passen. Ein Bild eines roten Apfels darf "roter Apfel auf Holztisch" heißen. Vermeiden Sie aber Keyword-Stuffing: "Apfel kaufen Apfel günstig Apfel Obsthandel" wäre zu viel.
Muss ich alle alten Bilder meiner Website optimieren?
Priorisieren Sie nach Traffic und Wichtigkeit. Beginnen Sie mit Bildern auf stark besuchten Seiten und arbeiten Sie sich durch. Für neue Inhalte sollten Sie von Anfang an optimierte Bilder verwenden.