Das Wichtigste in Kürze:
- Interne Links verteilen Linkpower und helfen Google, Ihre wichtigsten Seiten zu identifizieren
- Eine flache Seitenhierarchie mit maximal drei Klicks zur Zielseite ist optimal
- Aussagekräftige Ankertexte verbessern sowohl SEO als auch Nutzerführung
Externe Backlinks bekommen die ganze Aufmerksamkeit. Dabei liegt ein mächtiges SEO-Werkzeug direkt vor Ihrer Nase: die interne Verlinkung. Sie kontrollieren sie vollständig, sie kostet nichts, und sie kann Rankings spürbar verbessern.
Große Websites wie Wikipedia zeigen, wie es geht. Jeder Artikel verlinkt auf dutzende verwandte Themen. Das hilft Nutzern beim Entdecken und signalisiert Suchmaschinen die thematischen Zusammenhänge. Ihre Website kann von derselben Strategie profitieren.
Warum interne Links so wichtig sind
Google folgt Links, um neue Seiten zu entdecken und bestehende neu zu bewerten. Ohne interne Links können wichtige Unterseiten unsichtbar bleiben – sogenannte Waisen-Seiten, die niemand findet.
Jeder Link überträgt einen Teil der Linkpower von der Quellseite zur Zielseite. Ihre Startseite hat typischerweise die meiste Power, weil die meisten externen Links dorthin zeigen. Durch kluge interne Verlinkung leiten Sie diese Power zu den Seiten, die ranken sollen.
Die Nutzerführung profitiert ebenfalls. Wer einen Artikel über SEO-Grundlagen liest, interessiert sich wahrscheinlich auch für Meta-Tag-Optimierung. Ein passender Link hält Besucher länger auf Ihrer Website und reduziert die Absprungrate.
Die optimale Seitenstruktur
Eine flache Hierarchie bedeutet, dass jede wichtige Seite mit wenigen Klicks erreichbar ist. Die Faustregel: Maximal drei Klicks von der Startseite zu jeder Unterseite.
| Hierarchie-Ebene | Beispiel | Linkpower |
|---|---|---|
| Ebene 1 | Startseite | Höchste |
| Ebene 2 | Kategorie-Seiten | Hoch |
| Ebene 3 | Einzelne Artikel | Mittel |
| Ebene 4+ | Tief verschachtelt | Gering |
Seiten auf Ebene 4 oder tiefer erhalten weniger Linkpower und werden seltener gecrawlt. Wenn wichtige Inhalte so tief versteckt sind, sollten Sie die Struktur überdenken.
Ankertexte richtig gestalten
Der Ankertext ist der klickbare Teil eines Links. Er sollte beschreiben, was den Nutzer erwartet. Vermeiden Sie generische Formulierungen wie "hier klicken" oder "mehr erfahren".
Gute vs. schlechte Ankertexte
| Schlecht | Besser |
|---|---|
| Hier klicken | Meta-Tags optimieren lernen |
| Mehr dazu | Leitfaden zur Keyword-Recherche |
| Weiterlesen | Technische SEO-Grundlagen verstehen |
Google nutzt Ankertexte, um den Inhalt der Zielseite besser zu verstehen. Ein Link mit dem Ankertext "Core Web Vitals verbessern" signalisiert klar, worum es auf der verlinkten Seite geht.
Variieren Sie Ihre Ankertexte leicht. Wenn hundert Links mit exakt demselben Text auf eine Seite zeigen, kann das unnatürlich wirken. Natürliche Variation ist besser.
Strategien für verschiedene Seitentypen
Blog-Artikel sollten auf thematisch verwandte Artikel verlinken. Am Anfang können Sie auf Grundlagenartikel verweisen, am Ende auf weiterführende Themen. Drei bis fünf interne Links pro 1000 Wörter sind ein guter Richtwert.
Kategorie-Seiten verlinken auf alle zugehörigen Unterseiten und heben die wichtigsten hervor. Eine kurze Einleitung mit Links zu den beliebtesten Artikeln der Kategorie hilft sowohl Nutzern als auch Suchmaschinen.
Produktseiten im E-Commerce profitieren von Links zu verwandten Produkten, Kategorie-Seiten und hilfreichen Ratgebern. "Kunden kauften auch" oder "Passt gut zu" sind klassische Formate.
Die Startseite sollte auf alle wichtigen Kategorie-Seiten und ausgewählte Highlight-Inhalte verlinken. Sie ist der Ausgangspunkt für Nutzer und Crawler gleichermaßen.
Häufige Fehler vermeiden
Verwaiste Seiten entstehen, wenn neue Inhalte veröffentlicht werden, aber niemand darauf verlinkt. Prüfen Sie bei jedem neuen Artikel, von welchen bestehenden Seiten Sie darauf verlinken können.
Defekte Links frustrieren Nutzer und verschwenden Crawl-Budget. Regelmäßige Checks mit Tools wie unserem Link Checker decken Probleme auf.
Zu viele Links auf einer Seite verwässern die Linkpower. Eine Seite mit 500 Links verteilt ihre Power auf 500 Ziele. Fokussieren Sie sich auf die wichtigsten Verlinkungen.
Nofollow bei internen Links ist fast nie sinnvoll. Dieser Attribut sagt Google, einem Link nicht zu folgen. Bei internen Links verschenken Sie damit Potential.
Praktische Umsetzung
Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme. Welche Seiten haben viele interne Links? Welche haben keine? Tools wie Screaming Frog oder die Google Search Console helfen bei der Analyse.
Identifizieren Sie Ihre wichtigsten Seiten. Welche sollen ranken? Diese verdienen die meisten internen Links von starken Seiten.
Erstellen Sie einen Plan für regelmäßige Updates. Bei jedem neuen Artikel: Auf welche bestehenden Seiten verlinken Sie? Welche bestehenden Artikel sollten auf den neuen verlinken?
Prüfen Sie Ihre Website-Struktur mit unserem SEO-Analyzer und erhalten Sie konkrete Empfehlungen zur Verlinkung.
Häufig gestellte Fragen
Wie viele interne Links sollte ein Artikel haben?
Eine feste Zahl gibt es nicht. Orientieren Sie sich am Nutzen für den Leser. Bei einem 1500-Wörter-Artikel sind fünf bis zehn interne Links üblich. Wichtiger als die Anzahl ist die Relevanz: Jeder Link sollte dem Leser echten Mehrwert bieten.
Soll ich auf alte Artikel zurückgehen und Links hinzufügen?
Unbedingt. Das nachträgliche Verlinken von alten auf neue Artikel ist eine der effektivsten SEO-Maßnahmen. Planen Sie regelmäßig Zeit ein, um bestehende Inhalte mit Links zu neuen Artikeln zu aktualisieren.
Sind Links im Footer oder der Sidebar genauso wertvoll?
Links im Hauptinhalt haben mehr Gewicht als Links in Navigation, Footer oder Sidebar. Diese seitenweiten Links erscheinen auf jeder Seite und werden von Google anders bewertet. Für Ihre wichtigsten Seiten sollten Sie kontextuelle Links im Content bevorzugen.