Das Wichtigste in Kürze:
- Kurze, beschreibende URLs mit relevantem Keyword ranken tendenziell besser
- Bindestriche trennen Wörter, Kleinschreibung ist Standard
- Einmal gesetzte URLs sollten nicht ohne Weiterleitungen geändert werden
Die URL ist das Erste, was Google von einer Seite sieht. Sie erscheint in den Suchergebnissen, wird in sozialen Medien geteilt und von Nutzern oft unbewusst bewertet. Eine klare URL-Struktur ist die Basis guter technischer SEO.
Viele CMS generieren URLs automatisch – und oft schlecht. Endlose Zeichenketten mit Parametern, Kategorien und Datumsangaben machen URLs unlesbar. Mit wenigen Anpassungen können Sie das ändern.
Was eine gute URL ausmacht
Eine optimale URL ist kurz, beschreibend und enthält das Hauptkeyword. Sie gibt Nutzern einen Hinweis auf den Seiteninhalt, bevor sie klicken.
Vergleich: Gute und schlechte URLs
| Schlecht | Gut |
|---|---|
| /p?id=4829&cat=3 | /herren-sneaker-weiss |
| /blog/2025/01/05/mein-artikel | /blog/seo-grundlagen |
| /produkte/kategorie/unterkategorie/produkt-name-lang-2025-edition | /produkte/laufschuhe-nike |
Die erste URL in jeder Zeile verrät nichts über den Inhalt. Die zweite ist selbsterklärend. Google und Nutzer verstehen sofort, worum es geht.
Technische Grundregeln
Halten Sie sich an bewährte Konventionen:
Kleinschreibung verwenden: URLs können case-sensitive sein. example.com/Seite und example.com/seite könnten als unterschiedliche Seiten gelten. Bleiben Sie konsequent bei Kleinbuchstaben.
Bindestriche als Trenner: Google liest Bindestriche als Leerzeichen. seo-grundlagen wird als "seo grundlagen" verstanden. Unterstriche funktionieren nicht so.
Keine Sonderzeichen: Umlaute, Leerzeichen und Sonderzeichen werden in URLs codiert und sehen hässlich aus. Aus "ä" wird "%C3%A4". Besser: ae verwenden oder englische Begriffe.
HTTPS verwenden: Seit Jahren ein Ranking-Faktor. Wenn Ihre Website noch auf HTTP läuft, ist das ein Problem.
URL-Tiefe und Hierarchie
Flache URLs sind tendenziell besser. Je kürzer der Pfad zur Seite, desto mehr Gewicht gibt Google ihr.
Eine URL wie /schuhe/laufschuhe/nike-air-max signalisiert eine klare Hierarchie. Die Seite gehört zur Kategorie Laufschuhe, die wiederum zur Kategorie Schuhe gehört.
Aber übertreiben Sie die Verschachtelung nicht:
/shop/produkte/herren/schuhe/sport/laufen/nike/air-max-2025-schwarz
Das ist zu tief. Besser:
/herren-laufschuhe/nike-air-max-2025
Jede Ebene in der URL sollte einen echten Zweck erfüllen. Wenn Sie Ebenen nur aus organisatorischen Gründen haben, überdenken Sie die Struktur.
Keywords in URLs
Das Hauptkeyword sollte in der URL vorkommen. Aber natürlich und ohne Überoptimierung.
Bei einem Artikel über Meta-Tags ist eine URL wie /blog/meta-tags-optimieren ideal. Das Keyword ist enthalten, die URL bleibt kurz und lesbar.
Vermeiden Sie Keyword-Stuffing:
/seo-tipps-seo-tricks-seo-anleitung-seo-2025-seo-guide
Das wirkt spammig und kann sogar schaden. Ein bis zwei Keywords pro URL sind genug.
URLs bei Änderungen richtig handhaben
Einmal veröffentlichte URLs sollten nicht ohne Weiteres geändert werden. Jede URL sammelt mit der Zeit Backlinks, Shares und Ranking-Signale. Ändern Sie die URL, gehen diese verloren.
Wenn eine Änderung unvermeidbar ist:
- 301-Weiterleitung einrichten: Leitet Besucher und Suchmaschinen automatisch zur neuen URL
- Interne Links aktualisieren: Alle Verlinkungen auf die neue URL anpassen
- Sitemap aktualisieren: Die alte URL entfernen, die neue hinzufügen
- Google Search Console prüfen: Eventuelle Indexierungsprobleme beobachten
Ein 301-Redirect überträgt den Großteil der Linkpower auf die neue URL. Trotzdem ist ein geringer Verlust möglich. Ändern Sie URLs nur, wenn es wirklich notwendig ist.
Trailing Slash: Mit oder ohne?
Die Frage, ob URLs mit einem Schrägstrich enden sollten (/seite/ vs. /seite), beschäftigt viele. Die Antwort: Es ist egal – solange Sie konsistent bleiben.
Wählen Sie eine Variante und bleiben Sie dabei. Wenn beide Versionen erreichbar sind, richten Sie Weiterleitungen ein. Doppelte Inhalte unter verschiedenen URLs sind schlecht für SEO.
Die meisten modernen Websites verwenden keine Trailing Slashes bei Seiten, aber Trailing Slashes bei Verzeichnissen. Ihr CMS hat wahrscheinlich eine Standardeinstellung.
Dynamische Parameter vermeiden
URLs mit vielen Parametern sind schwer lesbar und können Crawling-Probleme verursachen:
/produkte?kategorie=schuhe&farbe=schwarz&groesse=42&sort=preis
Für Hauptseiten sollten Sie statische URLs bevorzugen. Filter und Sortierungen können Parameter nutzen, aber die Basis-URL sollte sauber sein.
Wenn Parameter unvermeidbar sind, konfigurieren Sie in der Google Search Console das URL-Parameter-Tool. So versteht Google, welche Parameter den Inhalt ändern und welche ignoriert werden können.
Mehrsprachige Websites
Bei internationalen Websites haben Sie mehrere Optionen:
| Methode | Beispiel | Empfehlung |
|---|---|---|
| Subdomain | de.example.com | Gut |
| Unterverzeichnis | example.com/de/ | Am besten |
| Separate Domain | example.de | Aufwendig |
Unterverzeichnisse sind meist die beste Wahl. Sie sind einfach zu verwalten und die Domain-Autorität wird geteilt. Vergessen Sie nicht die hreflang-Tags, um Google die Sprachversionen zu signalisieren.
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Häufig gestellte Fragen
Sollte ich Datumsangaben in Blog-URLs verwenden?
In den meisten Fällen nicht. Datumsangaben machen URLs länger und können Inhalte veraltet wirken lassen. Wenn Sie einen Artikel aktualisieren, bleibt das alte Datum in der URL. Ausnahme: Nachrichtenwebsites, bei denen das Datum inhaltlich relevant ist.
Kann ich URLs nachträglich ändern, um Keywords hinzuzufügen?
Technisch ja, aber es ist riskant. Die bestehende URL hat bereits Rankings und Backlinks gesammelt. Nach einer Änderung müssen diese neu aufgebaut werden. Nur bei sehr schlechten URLs lohnt sich der Aufwand.
Wie lang darf eine URL maximal sein?
Es gibt keine harte Grenze, aber kürzere URLs sind besser. Google zeigt in den Suchergebnissen etwa 512 Pixel an – ungefähr 60-70 Zeichen. Alles darüber wird abgeschnitten. Für Nutzer und Sharing sind kürzere URLs ebenfalls praktischer.